Als eines der ersten Bundesländer hat die Hessische Landesregierung heute den Anschluss aller hessischen Gesundheitsämter an die Luca-App verkündet. Ziel derLuca-App ist es, Papierlisten weitgehend zu ersetzen und Kontakte zu dokumentieren. Sie können im Fall einer nachgewiesenen Corona-Infektion dem zuständigen Gesundheitsamt verschlüsselt übermittelt und direkt ausgelesen werden. Damit werden Kontakte mit infizierten Personen, z.B. in Restaurants oder bei Veranstaltungen, datenschutzkonform identifiziert und die Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter erleichtert.
Wichtiger Baustein zur Bekämpfung der Pandemie
Dem Handel bzw. dem gastronomischen oder kulturellen Bereich steht die Nutzung der App aktuell kostenlos zur Verfügung. „Wir werden jetzt zeitnah intensive Gespräche mit den Kommunalen Spitzenverbänden und den Wirtschaftsverbänden führen, wie wir als Land weiterhin unterstützen können. Nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und möglichst viele die App anbieten und nutzen, werden wir über eine effektive Möglichkeit in Hessen verfügen, Kontakte nachzuverfolgen“, betonte CIO Patrick Burghardt, Staatssekretär im Bereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung.
„Kontaktnachverfolgung ist ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung der Pandemie. Mit der Bereitstellung der Luca-App bieten wir die Möglichkeit, Kontakte effizient zu dokumentieren und damit nachzuverfolgen“, so Hessens Gesundheitsminister Kai Klose und Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Die Nutzung der Luca-App ist freiwillig und ein weiterer Baustein, um das Pandemiegeschehen einzudämmen. „Damit vereinfacht die App die Kommunikation zwischen 24 nun angeschlossenen Gesundheitsämtern und den Betreibern sowie Veranstaltern beispielsweise im Handel sowie im gastronomischen und kulturellen Bereich“, so Klose weiter.
Direkte Anbindung an Fachanwendungen der Gesundheitsämter
Das Luca-System bietet eine direkte Anbindung an die von den Gesundheitsämtern genutzten Fachanwendungen für die Nachverfolgung. Persönliche Daten der Nutzer sind für Gastgeber, wie z.B. Restaurantbetreiber oder Veranstalter, nicht einsehbar.Bei der App registriert sich die Nutzerin oder der Nutzer beispielsweise bei einem Restaurantbesuch oder bei Veranstaltungen, indem sie einen QR-Code mit dem Smartphone einscannen. Beim Verlassen des Restaurants oder der Veranstaltung checkt die Person wieder aus. Sollte zur gleichen Zeit eine mit Corona infizierte Person in der Nähe gewesen sein, werden diese Informationen nach entsprechender Freigabe datenschutzkonform an das zuständige Gesundheitsamt verschlüsselt übermittelt.Die Hessische Landesregierung prüft gemeinsam mit anderen Bundesländern die Einrichtung einer so genannte ‚Gateway-Funktion‘, damit verschiedene Kontaktnachverfolgungs-Apps genutzt werden können und ein einheitlicher Zugang gewährleistet wird. „Wir gehen aktuell davon aus, dass diese Funktion bis Sommer verfügbar sein wird“, teilte Burghardt mit.
Hintergrund
Am 14.04.2021haben die Entwickler der Luca-App den Quellcode ihres Systems zur Corona-Kontaktverfolgung vollständig unter einer Open-Source-Lizenz mit dem Ziel veröffentlicht, dass der Quellcode oft getestet und mögliche Probleme schnell identifiziert werden können.Nach den vorliegenden Stellungnahmen der hessischen wie auch der überwiegenden Zahl anderer Landesdatenschutzbehörden erfüllt die Luca-App grundsätzlich die Anforderungen der DSGVO.
Neben Hessen kommt die Luca-App in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Saarland, Bayern, Sachsen-Anhalt und Hamburg zum Einsatz. Die App wurde mit Stand Ende letzter Woche über vier Millionen Mal heruntergeladen.